Update vom 11. März 2019: Nasrin Sotoudeh ist erneut inhaftiert worden und wurde aufgrund ihres friedlichen Einsatzes für Frauenrechte zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt. Mehr Informationen auf amnesty.de, Petition bei Amnesty Schweiz.
Update vom 18. September 2013: Nasrin Sotoudeh ist frei!
Unsere Gruppe setzt sich seit Oktober 2012 im Rahmen der Einzelfallarbeit für Nasrin Sotoudeh, eine iranische Anwältin und Mutter zweier Kinder ein, die aufgrund ihres friedlichen Engagements für die Menschenrechte inhaftiert und verurteilt wurde.
Am 09. Januar 2011 wurde die Rechtsanwältin wegen „Propaganda gegen das System“ und „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ zu einer Gefängnisstrafe von elf Jahren und zu einem zwanzigjährigen Berufsverbot verurteilt, nachdem sie minderjährige Todeshäftlinge und politische Gefangene vertreten hatte. Im Berufungsverfahren wurde die Strafe auf sechs Jahre Haft und zehn Jahre Berufsverbot herabgesetzt. Nasrin Sotoudeh ist seit dem 4. September 2010 im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Seit ihrer Verhaftung wurde auch ihre Familie wiederholt von den Behörden unter Druck gesetzt und schikaniert. Gegen ihren Ehemann Reza Khandan und ihre dreizehnjährige Tochter wurde ein Ausreiseverbot verhängt. Nasrin Sotoudeh wurde häufig in Einzelhaft gehalten, der regelmäßige Besuch von Angehörigen und der direkte Kontakt zu ihren Kindern (ohne Glaswand) wird ihr verweigert.
Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen und die Schikanierung ihrer Familie ist Nasrin Sotoudeh am 17. Oktober 2012 in den Hungerstreik getreten, den sie 49 Tage später beendet hat, nachdem das Reiseverbot ihrer 13-jährigen Tochter aufgehoben wurde. Nasrin Sotoudehs Gesundheit ist durch den langen Hungerstreik sehr angegriffen; die dringend benötigt medizinische Versorgung wird ihr verweigert. (Neuigkeiten vom 17. Januar 2013: Nasrin Sotoudeh wurde offenbar ein 3-tägiger Hafturlaub gestattet. Wir freuen uns, dass der internationale Druck auf die iranischen Authoritäten Wirkung zeigt.)
Am 26. Oktober 2012 wurde sie gemeinsam mit dem iranischen Filmregisseur Ja’far Panahi mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit vom Europäischen Parlament ausgezeichnet.