Vortrag und Diskussion zum Kampf gegen die Straflosigkeit von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Chile mit Juan Garcés (Jurist, Vorstand der Fundación Presidente Allende, Madrid) im Rahmen unserer Lateinamerika-Reihe.
Juan Garcés ist ein spanischer Jurist und Rechtsanwalt, der zum engsten persönlichen Berater von Präsident Salvador Allende wurde und den Militärangriff auf den chilenischen Präsidentensitz 1973 überlebte, der die Diktatur von General Augusto Pinochet einleitete. Garcés war u. a. verantwortlich für die Anklage gegen General Pinochet wegen Folter und Verschwörung, die 1998 zu dessen Verhaftung in England führte und ein wichtiger Anstoß dafür war, den Kampf gegen Straflosigkeit weltweit zu führen und zu institutionalisieren. Er vertrat die Familien von chilenischen Detenidos y Desaparecidos (Verhafteten und Verschwundenen) vor Gericht. 1999 wurde er für seine Bemühungen, Pinochet vor Gericht zu bringen, mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. 2004 verklagte Garcés erfolgreich die Riggs-Bank, mit deren Unterstützung Pinochet 10 Millionen US-Dollar aus dem chilenischen Staatsbesitz außer Landes geschafft hatte. Mit gleicher Energie trieb der Anwalt den Fall des spanischen Diktators Franco voran, womit er die gesellschaftliche Aufarbeitung der Franco-Zeit in Spanien initiierte, für die es noch immer viel Gegenwind gibt. Juan Garcés lehrte an der Sorbonne und an Universitäten weltweit.
Begrüßung: Dr. Irmtrud Wojak (Fritz Bauer Forum, Bochum) und Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum (MFH)
Eine gemeinsame Veranstaltung in der Reihe des Bochumer Bündnisses „Solidarität und Erinnerung“.
Vortrag und Gespräch werden übersetzt.
Anmeldungen zur Veranstaltung: VeranstaltungLGBO@lg-bochum.nrw.de
Eintritt: frei