Der Marler Medienpreises für Menschenrechte (M3) würdigt seit 2001 Medienbeiträge, die auf herausragende Weise Geschichten über die Menschenrechte, deren Bedrohung oder Missachtung sowie deren Schutz erzählen. Am Samstag, dem 24. September wird er zum zwölften Mal verliehen. An der Preisverleihung im Grimme-Institut in Marl kann man auch per Livestream teilnehmen. An der Jury-Arbeit war auch die Bochumer Amnesty-Gruppe beteiligt.
Die Idee des Marler Medienpreises ist es, aus der Flut von Informationen diejenigen Beiträge hervorzuheben, die für Amnesty International besonders wichtig sind: Beiträge, die Menschenrechte in außergewöhnlicher Weise behandeln, durch eine aufrüttelnde Nachricht, nachhaltige Dokumentation oder die gelungene Umsetzung des Themas in eine fiktive Handlung. Aber auch die überzeugende Darstellung oder Sprecherleistung, ein außergewöhnliches Interview oder ein bemerkenswerter Kommentar können dazu zählen dazu. Im Fokus können dabei genauso einzelne Menschen stehen wie komplexe Strukturen oder Geschehnisse der Vergangenheit. Durch die Auszeichnungen sollen wertvolle Beiträge rund um die Menschenrechte mehr Aufmerksamkeit und ein größeres Publikum erhalten, um einerseits die Öffentlichkeit besser über Missstände zu informieren und andererseits Medienschaffenden Anreize zu bieten, die Menschenrechte zum Thema zu machen.
Neu sind in diesem Jahr die Kategorien, in denen der Preis vergeben wird. Sie orientieren sich nicht mehr am Verbreitungsmedium, sondern am Genre: Information, Fiktion sowie Jugendbeitrag. So werden in diesem Jahr nun erstmals Fernseh- und Radiobeiträge ebenso gewürdigt wie Printartikel, Podcasts oder medienübergreifende Projekte. Mit der Neustrukturierung trägt das ehrenamtliche Organisationsteam dem Wandel der Medienlandschaft Rechnung. Eine weitere Neuerung ist der Preis der Amnesty-Jugend, der von der Jugendvertretung der Ehrenamtlichen unter 27 Jahren verliehen wird.
Die Bochumer Amnesty-Gruppe hat – ähnlich wie in den vorigen Jahren – als Teil der Jury für die Kategorie Information am Marler Medienpreis mitgewirkt. Aus zahlreichen hervorragenden Beiträgen konnten uns die folgenden besonders überzeugen:
- Kategorie Information / Video:
- WDR / Monitor: Europas Schattenarmee: Pushbacks an der kroatisch-bosnischen Grenze
- NDR / WDR: Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange
- ZDF / ARTE: Re: Frauenmorde in der Türkei
- Kategorie Information / Audio und Print:
- Deutschlandfunk Kultur: Mein Freund im Todestrakt
- Deutschlandfunk Kultur / WDR / NDR: Der letzte Tag – Das Attentat von Hanau
- NDR: Slahi – 14 Jahre Guantanamo
Näheres zu den nominierten Beiträgen in diesen und allen weiteren Kategorien finden Sie auf www.m3-amnesty.de. Zusätzlich wird ein Ehrenpreis vergeben, der in diesem Jahr an Isabel Schayani für ihre intensive Berichterstattung im Bereich Flucht und Migration geht. Schirmherrin für den Marler Medienpreis 2022 ist Sonia Seymour Mikich, die Auslandskorrespondentin in Moskau und Chefredakteurin des WDR war. Ein Gespräch mit ihr über Zeitenwenden in Russland, investigative Geschichten und leise Rebellen ist bereits auf der Homepage des Marler Medienpreises zu lesen.
Wir gratulieren herzlich allen Nominierten und freuen uns sehr auf die Preisverleihung!