Peru: Lebendige Vergangenheit und autoritärer Staatsapparat

Workshop und Film mit Kerstin Kastenholz und Heeder Soto im Rahmen unserer Lateinamerika-Reihe.

17.30–19.00 UHR: WORKSHOP

Lebendige Vergangenheit und autoritärer Staatsapparat in Peru – Der Kampf der Menschenrechtaktivist*innen für Klimagerechtigkeit und Freiheitsrechte. Mit Kerstin Kastenholz und Heeder Soto.

Wie in anderen Ländern Lateinamerikas ist die politische Parteienlandschaft in Peru zersplittert, Korruption, Militärs und Ultrarechte untergraben die demokratische Entwicklung und das Zusammenleben. Menschenrechtsorganisationen und soziale Bewegungen, die seit Jahren vor den Folgen sozialer Ungleichheit und der auf Extraktivismus beruhenden Ausbeutung des Landes auf Kosten von Mensch und Umwelt gewarnt haben, kämpfen gegen rechtsextreme Bewegungen und einen autoritären Staatsapparat. Nicht allein die indigene Bevölkerung, die Protestmärsche in die Hauptstadt Lima organisiert, ist vom brutalen Vorgehen der Polizei gegen Demonstrierende betroffen, aber diese aufgrund der Ausbeutung ihrer Ressourcen und rassistischer Strukturen besonders. Wie können die Gruppen in Peru unterstützt werden, welche Aktionen gibt es, wie reagiert die internationale Gemeinschaft?

Kerstin Kastenholz ist Managerin von Saywafilms, gemeinsam betrieben mit Heeder Soto. Kerstin Kastenholz koordiniert die Vorführungen und Lizenzen der Filme und arbeitete mehrere Jahre als Beraterin für Übergangsjustiz und Ressourcenkonflikte in Peru und Kambodscha.

Heeder Soto ist peruanischer Dokumentarfilmer, Ethnologe, Künstler, Menschenrechtsaktivist und Doktorand an der Universität Hamburg. Sein neuester Film heißt Vientos y Memorias (2022), in ihm begibt er sich auf die Suche seiner eigenen Vergangenheit.

Teilnahme: 15,– € (darin enthalten: Workshop, Essen und Trinken und Film) / ermäßigt* 10,– € / Soli-Preis** 20,– €
Wir freuen uns über eine Anmeldung für den Workshop bis 26. Oktober 2023 an: magdalena.koehler@buxus-stiftung.de


19.00–19.30 UHR: PAUSE (MIT CATERING)


19.30–21.30 UHR: FILM

Titicaca entre oro y mercurio / Titica zwischen Gold und Quecksilber
Regie: Heeder Soto, 76 Min., Spanisch und Deutsch mit deutschen Untertiteln, 2017
In Anwesenheit des Regisseurs Heeder Soto und der Peru-Expertin Kerstin Kastenholz

Der Dokumentarfilm des peruanischen Filmemachers Heeder Soto handelt von Klimabewegungen in Peru, Bolivien und Deutschland. Es ist ein beispielloser, mutiger und kühner Film, der das langsame Sterben des höchstgelegenen Sees der Welt anprangert: des Titicacasees. Durch den Goldabbau des „offiziellen“ und informellen Bergbaus und die Verklappung der Abwässer wird das natürliche Klima des Sees und aller, die von seinem Wasser leben, drastisch beeinträchtigt.

All dies hat verheerende Folgen: soziale Konflikte, Verschärfung der Armut und Menschenhandel, Menschenschlächterei in den Minen. Im Vergleich dazu können die sozialen Konflikte in den deutschen Braunkohlewerken beobachtet werden, auch der Widerstand gegen den Kohlebergbau und der Kampf gegen die Umweltverschmutzung durch das Unternehmen RWE; schließlich handelt der Film von einer Reise in die Schweiz, dem Hauptabnehmer von peruanischem Gold.

Im Anschluss an den Film beantworten die Peru-Expertin Kerstin Kastenholz (siehe Workshop) und Regisseur Heeder Soto Fragen aus dem Publikum und freuen sich über ein Gespräch mit den Teilnehmenden.

Eintritt: 10,– € / ermäßigt* 5,– € / Soli-Preis** 15,– €