Im Rahmen unserer Filmreihe zu Frauenrechten im Iran und Afghanistan zeigen wir den Film “Tatami” von Guy Nattiv und Zar Amir. Tatami ist damit der erste Spielfilm mit einer iranisch-israelischen Ko-Regie. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit einer iranischen Sportlerin statt.
Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila reist gemeinsam mit ihrer Trainerin Maryam zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für den Iran nach Hause zu bringen. Als sich im Verlauf des Wettkampfs herausstellt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, wird das Teheraner Regime nervös.
Um die Schmach einer möglichen Niederlage zu verhindern, wird Leila ein Ultimatum gestellt: Sie soll eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettbewerb aussteigen. Sollte sie sich widersetzen und weiterkämpfen, würde sie ab sofort als Staatsverräterin betrachtet werden. Leila muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie im Iran und ihre Trainerin betrifft, deren Freiheit und Sicherheit ebenfalls auf dem Spiel stehen.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=iXLa1gh6LWk
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit: 2018 wurde der iranische Judoka Saeid Mollaei bei der WM in Tokio gezwungen, ein Duell mit einem israelischen Gegner zu vermeiden. Anders als zuvor weigerte er sich diesmal, kämpfte weiter und setzte sich ins Exil ab.
Guy Nattiv ist ein israelischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er studierte an der Camera Obscura School of Arts und begann als Regisseur für Kurz- und Werbefilme zu arbeiten. 2018 gewann er für seinen Kurzfilm Skin, in dem es um rassistische Gewalt in der amerikanischen Neonazi-Szene geht, einen Oscar. 2024 kam sein Film “Golda” über die ehemalige israelische Premierministerin Golda Meir und das Handeln ihres Kabinetts während des Jom-Kippur-Krieges in die Kinos.
Zar Amir Ebrahimi ist eine iranische Filmschauspielerin. 2008 wurde sie in Abwesenheit zu 99 Peitschenhieben und zehn Jahren Berufsverbot verurteilt und floh aus dem Iran nach Frankreich. Im Exil spielete sie in Filmen wie “Teheran Tabu” und “Holy Spider” mit, für den sie 2022 auf dem Cannes-Festival den Preis für die beste Schauspielerin gewann. Die BBC zählte sie 2022 zu den 100 inspirierendsten und einflussreichsten Frauen des Jahres.
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